MAGDALENA WALLER
JULIA KLEMM
Ende 2017 begannen Magdalena Waller und Julia Klemm eine enge Künstlerkollaboration mit der Perspektive, ihre Arbeitsprozesse gegenseitig zu erkunden und durchlässig füreinander zu machen. Es entstehen seitdem überraschende Affinitäten zwischen ihren künstlerischen Positionen, die sie in gemeinsamen Ausstellungen verbinden.
COLLABORATION
Während Klemm für die Ausstellung `PERPLEX` Skulpturen aus 3D-Datensätzen von Löwenstatuen aus verschiedenen europäischen Städten entwickelt, setzt sich Waller malerisch mit Himmelskörpern auseinander, wobei sie die sinnliche Erscheinung von Sternen und Satelliten in malerische Phänomene übersetzt.
Klemms Skulpturen gehen komplexe digitale und keramische Prozesse voraus. Aus skalierten und verfremdeten digitalen Löwenmodellen entwickelt sie Keramikfragmente, die sie neu konstelliert.
Waller umgeht vertraute Malmethoden mit Pigmenten. Sie überzieht Holzkörper mit marmoriertem Papier, das sie stellenweise versilbert, erhitzt und mehrstufigen Oxidationsprozessen aussetzt.
Klemms und Wallers technische und inhaltliche Herangehensweise läuft in einer formalen Offenheit für die Produktivität des Materials zusammen. In ihrer künstlerischen Praxis lassen sie sich ganz auf die Materialprozesse ein. Teilweise verweigern sie vollständig die Kontrolle darüber und setzen somit die Produktivität von Widerständen, Tendenzen und Transformationen frei: Der Sinn der Kunstwerke entfaltet sich in ihren materiellen Formgebungs- und Auflösungsdynamiken. So entstehen zwischen den verschiedenen thematischen, technischen und medialen Ausgangspunkten der Werke spannungsvolle Korrespondenzen, Reibungen und überraschende Affinitäten.
JULIA KLEMM
(*1983 in Backnang) lebt und arbeitet in München. Sie beginnt 2010 ihr Kunststudium an der AdBK München bei Prof. N. Prangenberg und macht 2017 als Meisterschülerin bei M. Karstieß ihren Abschluss. 2018 erhält sie ein Stipendium des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultur, Wissenschaft und Kunst für einen sechsmonatigen Aufenthalt an der Cité Internationale des Arts, Paris. Mit Hilfe mehrfacher keramischer Brände bildet Klemm – nach Interventionen mit Ton, verschiedenen Glasuren und gebrauchten Keramikfiguren – komplexe Assemblage-Skulpturen. Sie stellte bisher in Deutschland (u. a. in München, Köln, Düsseldorf) sowie international (u. a. in New Jersey, Rom, Beirut) aus.
MAGDALENA WALLER
(*1988 in München) hat als Meisterschülerin an der AdBK München und an der University of Arts in Okinawa (Japan) Malerei studiert. Beeinflusst von Reisen in über 40 Länder forscht sie an neuen Maltechniken und dem Diskurs um Identität. Ihre Bilder sind sich selbst formende Lichtgemälde, die durch natürliche Oxidationsprozesse von Blattmetallen entstehen, ein Verfahren, das in der japanischen Tempelmalerei Anwendung findet. Waller hat u. a. in Berlin, München, Wiesbaden und Düsseldorf ausgestellt und ist in Privatsammlungen in den USA, Deutschland, Schweden, Italien und Japan vertreten.
Diese Anwendung ist nicht für mobile Geräte konzipiert. Bitte nehmen Sie sich die Zeit das Kunstprojekt an einem Laptop oder Desktop-Rechner zu erkunden.